Kritik:
1. Man kann nicht verlieren
In der ersten Version ( Cashflow 101, nicht Cashflow 202) ist es kaum möglich falsche Entscheidungen zu treffen. Damit meine ich Entscheidungen, die den eigenen Kapitalstock ( Aktien, Immobilien, Grundstücke, etc.) reduzieren. Hier besteht (fast) nur die Schwierigkeit zu entscheiden, kaufe ich oder kaufe ich nicht und das einzige was man verlieren kann ist nötiges Kapital für spätere Investitionen. Die einzigen Ausnahmen sind hier die Schnickschnackfelder, Kinder (im wahren Leben ärgert man sich im Normalfalle ja nicht, wenn man ein Kind bekommt ;)) und das Feld Arbeitslosigkeit.
2. Immobilien
Hier ist das Spiel meines Erachtens nach am meisten fernab der Realität. Ich muss gestehen, ich bin auch im wahren Leben kein Freund von Immobilien, da mir diese zu Investitionen zu langfristig sind. Es werden im Spiel natürlich die ganzen negativen Faktoren, wie steuerliche und rechtliche Rahmenbedingungen, Mietnomaden, Sanierung, etc. außer acht gelassen. Auch ist es nicht so einfach zu seiner Bank zu gehen und zu sagen, "ich habe hier 5.000€uro Eigenkapital und möchte mir eine Immobilie im Wert von 50.000€uro kaufen".
3. Berufsgruppen
Im Spiel ist es umso einfacher aus dem Hamsterrad herauszukommen, je schlechter bezahlt der eigene Beruf ist. Eine Sekretärin hat es durch ihre geringeren Fixkosten sehr viel einfacher ihr monatliches passives Einkommen soweit zu erhöhen, dass sie nicht mehr arbeiten müsste, als ein Linienflugpilot. Dementsprechend, würde man das Spielkonzept auf die Realität übertragen hätten es die Geringverdienenden weitaus einfacher finanzielle Freiheit zu erlangen, als Besserverdienende.
Anerkennung:
Natürlich kann und soll das Spiel die Wirklichkeit nicht originalgtreu abbilden. Das Spiel soll vor allem eines, Lehren:
- nimmt die Angst vor Investitionen
- schult, die Augen und Ohren offen zu halten für günstige Gelegenheiten
- hilft das eigene Weltbild zu erweitern, über den Tellerrand hinauszuschauen, bestehende Denkmuster aufzulösen
- schult den Umgang mit Geld
- Konsum versus Investition
- "soll ich den neuen Fernseher jetzt kaufen, brauche ich diesen, oder sollte ich mir von dem Geld lieber ein paar Goldmünzen kaufen?"
- vermittelt, dass es einfacher ist im Leben voranzukommen, wenn man Leute um sich hat, die genauso denken, die einen unterstützen, die selber Unterstützung benötigen
- regt Denkprozesse an
- "lohnt sich diese Investition rein rechnerisch?"
- "wie könnte ich denn im wirklichen Leben mein passives Einkommen erhöhen?"
- "worin bin ich denn gut, was kann ich gut, womit ich Geld verdienen könnte?"
- "was funktioniert im Spiel, was in der Wirklichkeit nicht funktioniert, und wie kann ich das ändern?"